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Massaria Krankheit

Massaria Krankheit

Massaria Krankheit

(Splanchnonema platani (Ces.)

Massaria

Bild 1. Deutliche Verfärbung, die auf Massaria schließen läßt.

In vielen Kommunen Deutschlands ist die Platane eine der Hauptbaumarten im Stadtgebiet. Sie ist ein hervorragender Straßenbaum, der sehr hitzeverträglich, stadtklimafest, schnittverträglich und strahlungsfest ist. Die Platane verträgt Bodenverdichtungen und ist durch ihre breit ausladende Krone sehr Stadtbild prägend. Aus diesen Gründen findet sie sich in der Straßenbaumliste der ständigen Konferenz der Gartenamtsleiter beim Deutschen Städtetag wieder, jedoch mit dem Hinweis auf vermehrte Schadorganismen in den zurück liegenden Jahren.

Bislang hatten die Kommunen nur relativ geringe Aufwendungen, um die Verkehrssicherheit an diesen Bäumen zu gewährleisten. Dies hat in der Vergangenheit dazu geführt, dass in vielen Städten die dominierenden und Stadtbild prägenden Alleen aus Platanen bestehen. Daher ist der Befall dieser Baumart durch die Massaria – Krankheit so bedeutsam.

Gründe

Durch den Klimawandel sind immer häufiger hohe Temperaturen und lang anhaltende Trockenperioden zu verzeichnen. Diese

Bedingungen fördern die Verbreitung und Vermehrung von Schadorganismen, zu denen u. a. der Massaria-Erreger gehört. Es handelt sich hierbei um einen Pilz (Splanchnonema platani (Ces.) Barr.), der seit 2004 in Süddeutschland nachgewiesen ist und sich mittlerweile weit in Deutschland verbreitet hat. S. platani verursacht eine rasche Totholzbildung an den Ästen der unteren und inneren Krone, wobei sowohl schwachwüchsige als auch Starkäste betroffen sein können. Diese trocknen innerhalb weniger Monate ab, fallen zu Boden und stellen

somit ein erhöhtes Risiko dar. Bei warmer und trockener Witterung, wie in den Sommern 2003,2006,2018 und 2019  tritt ein erhöhter Befallsdruck auf, so dass mit verstärkter Totholzbildung und zahlreichen Astabwürfen zu rechnen ist.

Totholz durch Massaria

Bild 2 abgestorbener Ast

Die Symptome der Erkrankung sind visuell vom Boden aus schwer erkennbar:

  • Streifenförmige rot/rosa Verfärbung, häufig an den Astoberseiten
  • Schwarzfärbung durch Pilzsporen
  • Befallenes Holz stirbt ab (z.T. nur Astoberseiten, aber auch ganze Äste)
  • abgestorbene Rinde wird rissig und fällt in Teilen ab
  • Holz darunter auffällig kaffeebraun
  • Sprödbruch an den Ästen

Astansatz mit Problemen

Bild 3 abgestorbener Ast, am Astansatz deutliche Fäule.

Kurzfristige Auswirkungen:
  • Durch den Massaria-Befall ändern sich die Kontroll- und Pflegeintervalle grundlegend. Je nach Witterung kann dies in Extremjahren dazu führen, dass 3 bis 4 Pflegegänge an den befallenen Platanen notwendig werden.
  • Ein erhöhter Einsatz von finanziellen und personellen Ressourcen ist die Folge.
  • Kontrollpersonal sollte gesondert geschult werden, da die Symptome für das ungeübte Auge nur schwer erkennbar sind.

Langfristige Auswirkungen:
  • Eine Bekämpfung des Pilzes ist nicht bekannt.
  • Durch die starke Totholzbildung verkahlen die Bäume von unten nach oben und von innen nach außen. Hauptsächlich an großen und alten Platanen führt dies zu erheblichen statischen Problemen.
  • Möglicherweise werden wiederholte starke Rückschnitte notwendig, die hohe Folgekosten verursachen und das Stadtbild erheblich verändern.

Unglücksbalken surch Massaria
Bild 4, toter Ast, sollte unbedingt entfernt werden.

Bilder M.Filz © 2020 (Eikamp)
*Auszug aus GALK e.v.