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Borkenkäfer

Borkenkäfer

Borkenkäferbefall 2019

Weltweit gibt es rund 5.000 Borkenkäferarten. Eine macht uns hierzulande besonders zu schaffen: der Buchdrucker. Er kann, wenn er in Massen auftritt und die Wetterbedingungen passen, ganze Wälder vernichten. Wärme im Winter und Frühling sowie Trockenheit im Sommer sind für ihn ideale Lebensbedingungen. Der Klimawandel begünstigt seine Verbreitung noch: wärmere Temperaturen, längere Trockenzeiten und häufigere Stürme steigern das Risiko eines Befalls. Dadurch kommt der Borkenkäfer frühzeitig auf Betriebstemperatur und stößt auf Fichten, die durch den Trockenstress schon geschwächt oder durch Stürme oder Schneelast geknickt wurden. Das sind seine Lieblingsbäume, denn bei ihnen fällt es dem Käfer leichter, an die nährstoffreiche Schicht unterhalb der Rinde zu gelangen.

Video Borkenkäfer

So schädigt der Borkenkäfer die Bäume

Der Buchdrucker gehört zu den sogenannten Rindenbrütern. Er verrichtet sein Werk im Verborgenen, zwischen Stamm und Rinde. Sichtbar wird es erst, wenn der Baum abstirbt. Die Käfer bohren Gänge in die Rinde, die Männchen legen dort eine sogenannte Rammelkammer an, das Zentrum des Brutsystems. Dorthin locken sie die Weibchen, um sie zu begatten. Die Weibchen wiederum legen die Muttergänge an, in denen sie ihre Eier legen. Aus den Eiern schlüpfen Larven, die sich seitlich weiterfressen. Die Gänge werden immer breiter, denn die Larven wachsen, bis sie sich am Ende des Gangs in der Puppenwiege verpuppen. Der fertige Käfer bohrt sich wieder aus der Rinde, und sucht sich den nächsten Baum. Bis ins Innere des Holzes dringt der Buchdrucker dabei übrigens nicht vor, das Kernholz bleibt unversehrt.

Die Vermehrung der Borkenkäfer in Mitteleuropa steht nach Auffassung der Wissenschaftler im Zusammenhang mit dem Klimawandel.Foto: Matthias Hiekel dpa/lrs

Die deutschen Waldbesitzer fürchten wegen Borkenkäfer-Plage und Dürre Milliardenkosten. Der Dachverband der Waldeigentümer geht davon aus, dass 2018 und 2019 insgesamt 70 Millionen Festmeter sogenannten Schadholzes anfallen. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um Käferholz und bei Stürmen umgeknickte Bäume. Im Jahr 2020 ist eine ähnliche Größenordnung zu erwarten.

Auch die massenhafte Vermehrung der Fichtenborkenkäfer in Mitteleuropa steht nach Überzeugung vieler Wissenschaftler im Zusammenhang mit dem Klimawandel. „Normalerweise kann die Fichte die Käfer durch Harzbildung abwehren. Aber wenn es zu trocken wird, hat sie kein Wasser und damit kein Harz mehr. Dann kann es innerhalb weniger Wochen zum Absterben der Bäume kommen“, sagt Schmidt.

Von Borkenkäfern befallene Fichten müssen schnell aus dem Wald entfernt werden, weil die Insekten sich in rasender Geschwindigkeit auf Nachbarbäume ausbreiten.

Doch das ist in diesem Jahr nahezu unmöglich, weil so viele Bäume befallen sind: „Die Kapazitäten für den Transport sind nicht vorhanden“, sagt Philipp Bahnmüller, Sprecher der Bayerischen Staatsforsten, des mit 800.000 Hektar größten deutschen Forstbetriebs. (dpa)

Käferholz