Gestern konnten wir mit 2 Drohnen 7 Kitze retten.
Also Rehkitzrettung mit großem Erfolg
Das komplette Team und eines unserer geretteten Rehkitzzwerge…
Bei meinen Kontrollen ist mir ein Baum (Liriodendron tulipifera) mit großen Problemen aufgefallen. Wahrscheinlich muss dieser Baum in kürze gefällt werden, zumindest sollte die Krone aus Sicherheitsgründen abgesetzt werden.
Die Bäume und die Sonne……
An Bäumen können auf der Süd- und Südwestseite des Stammes längliche Rindenaufplatzungen entstehen. Der Schaden beginnt mit Nekrosen im Bastgewebe. Dieser ist aber erst nach 1-2Jahren infolge einer Rissbildung erkennbar. Der Holzkörper zeigt zunächst keine Risse! Es kann jedoch bedingt durch den Schaden eine Verfärbung, mit anschließendem Pilzbefall auftreten.
Diese Schäden kommen zumeist nach starken Temperaturschwankungen im Spätwinter, wenn nach einer intensiver Besonnung und damit Erwärmung der Südwestseite des Stammes in der folgenden Nacht Frost einsetzt. Es kann aber auch die direkte Sonnenbestrahlung in einem heißen Sommer dazu führen, das aufgrund von Wassermangel auch wieder auf der Süd- Südwestlichen Seite, also der eigentlichen Sonnenseite die Rissbildung hervorgerufen wird. Vorkehrungen wären da bei Jungbäumen, der Anstrich mit ARBO-Flex – einer weißen Sonnenschutzfarbe.
Ich möchte die Leistungen von Bäumenm nicht herabwürdigen, aber zu einer Selbstheilung sind Bäume nicht fähig! Ein Baum kennt keine Wundheilung wie sie bei Mensch oder Tier stattfindet. Bäume können die Wunde je nach Baumart mehr oder weniger gut abschotten (kompartimentieren), Der Baum deckt die Wunde nur zu, indem er sie überwächst (umwalmt). Ein verletztes Gewebe ist irreversibel.
Anbei einige Bilder meines Gutachtens und meines Baumkatasters, welche das ganze Ausmaß zeigen….
Derzeit arbeite ich an mehreren interessanten Projekten. Eines davon beschäftigt sich mit der Bestimmung, Untersuchung und Kartierung von Bäumen des Kölner Messegeländes. Alle Bäume werden mit ihrer Benennung ihren markanten Merkmalen und ihren Mängeln in ein Kataster eingetragen. Gleichzeitig wird beschrieben, welche Maßnahmen in Verbindung mit der Bearbeitung der Mängelliste, für den Arboristikbetrieb empfohlen werden (ZTV).
Die Bäume werden unter anderem auch in Schadklassen gegliedert. Jeder Baum ist „verortet“ und somit auch von Dritten jederzeit zu finden. Hier sind nicht nur die GPS-Daten erfasst, zudem wurde das Verfahren von „What3Words“ zur Standortbestimmung angewandt.
Gleichzeitig wurden auch Habitat-Strukturen festgeschrieben, das bedeutet alle Bäume mit z.B. Vogelnestern oder Höhlungen, werden spezifisch ausgewiesen, da diese Bäume strikten Vorgaben und Regeln unterliegen.
Alle Bäume werden in dem Kataster über ihre gesamte Standzeit historisiert. Somit kann jederzeit nachvollzogen werden, zu welchem Zeitpunkt baumpflegerischen Maßnahmen am einzelnen Baum durchgeführt wurden.
So ist erkennbar, dass sich beispielsweise der Zustand des Baumes oder des Standortes im Laufe der Zeit verschlechtert hat.
Wenn ich die Erfassung abgeschlossen habe, werde ich einen weiteren Newsletter dazu herausbringen.
Mit freundlichen Grüßen
Michael Filz – Baumsachverständiger – Kontrolleur
Ringeln ist ein Fachbegriff aus der Vogelkunde und beschreibt die Methode, im Saft stehende Äste oder Stämme anzuhacken, um an Baumsäfte und Baumharze zu gelangen. Dazu hackt der Vogel rund um einen Stamm oder auf der Oberseite eines Astes Löcher. Diese füllen sich langsam mit Baumsaft, der von den Vögeln aufgenommen wird. Später überwallen die Löcher, wodurch die typischen und namengebenden Ringe (eher Wülste) entstehen. Roteiche, Ahorn und in Europa auch die Linde sind besonders beliebte „Ringelbäume“.
Im Übrigen schadet es den Bäumen nicht…..
Beispiele aus dem Auftrag:
https://journal-lokal.de/hessen/2020/06/83367/